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Alina Meissner-Bebrout

Steckbrief

Kochphilosophie

Alina Meissner-Bebrout zählt zu den bemerkenswertesten Aufsteigerinnen der deutschen Spitzengastronomie. Als Tochter eines Pianisten von den niederländischen Antillen (Aruba) und einer Düsseldorfer Physiotherapeutin verkörpert sie einen neuen Typ Sterneköchin: jung, innovativ, multikulturell.

Nach ihrer Ausbildung sammelte sie prägende Erfahrungen im Drei-Sterne-Restaurant “Aqua” von Sven Elverfeld, bevor sie Stationen auf einer Tiroler Berghütte und in einem Boutique-Hotel auf Mallorca absolvierte. Durch Zufall verschlug es sie nach Ulm – aus geplanten zwei Monaten wurden 15 Jahre.

Mit nur 24 Jahren eröffnete sie 2014 ihr erstes Restaurant, das “bibraud”, das 2023 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. 2023 folgte die “Edda Brasserie” als zugänglicheres zweites Standbein. Heute beschäftigt sie 40 Mitarbeiter:innen und führt ihre Restaurants mit einem modernen Ansatz: Vier-Tage-Woche, respektvoller Umgangston und flache Hierarchien.

Ihre Küche beschreibt sie als „Symbiose aus schwäbischer und französischer Küche". Statt auf Luxusprodukte setzt sie konsequent auf regionale, einfache Zutaten: “Man braucht keinen Kaviar für ein überragendes Menü.” Diese Haltung zahlt sich aus – ihre neu interpretierte Maultasche begeisterte Tim Raue, ihre kreative Zwiebelsuppe mit Bergkäse-Tortellini zeigt, wie sie unterschätzte Produkte zum Star macht.

Einem breiteren Publikum wurde sie durch TV-Formate wie “The Taste” und “Star Kitchen” bekannt, wo Tim Raue sie als Mentor begleitete. Die mediale Präsenz rettete ihr Restaurant Anfang 2024 vor der Schließung und machte sie zur Vorreiterin für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Spitzengastronomie.

Aktuell arbeitet sie am Hotel “Maison Meissner” – ein ambitioniertes Projekt, das sie gemeinsam mit ihrem Mann realisiert und in dem das bibraud eine neue Heimat findet.